Hotel/Lodge/Camp Kichwa Tembo Zeltcamp

 

 

 

 

Allgemeine Informationen:

 

Ort und Lage:

Das Kichwa Tembo Camp liegt ganz zauberhaft in einem Wald am Fuß des Oloololo Escarpment und oberhalb des Sabaringo River auf einer Höhe von 1634m am nördlichsten Punkt der Masai Mara etwas außerhalb der Reservatsgrenze. Der Grund des Camps wurde von einem benachbarten Masai Dorf gepachtet.
Vom Camp aus fährt man ca. 15 Minuten zur Grenze der Masai Mara Nationalreserve und ca. 3 Stunden bis ganz in den Süden.

 

Anfahrt:

Wir sind von Nanyuki aus direkt zur Landepiste von Kichwa Tembo am Rand der Masai Mara geflogen und dann noch eine knappe halbe Stunde, die quasi ein kleiner Game Drive war, nach Kichwa Tembo gefahren.
Die Anfahrt von Nairobi dauert nach Aussagen anderer Gäste unseres Camps ca. 6-8 Stunden für ca. 275km auf teils gut ausgebauten und teils katastrophal schlechten Strassen.

Da die Möglichkeit besteht, von Nairobi, Mombasa und vielen der anderen Parks direkt in die Masai Mara zu fliegen, und Air Kenya sogar tägliche Linienflüge anbietet, die die Landepisten der Mara nacheinander anfliegen, scheint es uns ratsam, etwas tiefer in die Tasche zu greifen und zu fliegen. Der Flug alleine ist bereits ein tolles Erlebnis und die gesparte Zeit kann man dann für einen zusätzlichen Game Drive oder eine geführte Wanderung verwenden.
Was die Flugpreise angeht, sind diese wohl um einiges günstiger, wenn man sie in Kombination mit einem Camp oder einer Lodge über einen der vielen Safariveranstalter bucht.

 

Geschichte:

Kichwa Tembo bedeutet "Elefantenkopf" auf Kisuaheli. Weshalb das Camp so genannt wurde, konnten wir ebenso wenig herausfinden, wie sein Alter.

Oberhalb von Kichwa Tembo wurden die Safari-Szenen aus dem Film "Jenseits von Afrika" gedreht. Die Schauspieler wohnten während der Dreharbeiten im Camp.

 

Betreiber und Homepage:

CC Africa, dort unter Kichwa Tembo,
u.a. mit Angaben über Preise, Aktivitäten und sogar Tierführern.
Die Webseiten sind sehr informativ, aber es gibt sie leider nur auf Englisch.

 

Besucht am:

14. bis 16. November 2005, also mitten in der kleinen Regenzeit
Wir hatten angeblich typisches Mara-Wetter, d.h. morgens strahlend blauer Himmel, im Lauf des Vormittags dann erste Quellwolken und ab Nachmittag immer mehr Wolken mit vereinzelten lokalen kurzen Regenschauern. Uns schien das Wetter perfekt, denn durch die Wolken gab es gelegentlich auch mal Schatten und den Regen konnten wir meist einfach umfahren.
Auch die Temperaturen waren angenehm, nachts relativ kühl, aber nicht kalt (wir haben uns trotzdem über die Wärmflaschen im Bett gefreut) und tagsüber warm aber nicht zu heiß.

 

Gebucht über:

Eigentlich hatten wir im Rahmen einer über DERtour gebuchten Rundreise durch Kenia und Tansania namens "Ostafrika Highlights" die Mara Serena Lodge gebucht.

Unser Safari-Veranstalter in Kenia, die Agentur Private Safaris, ein Tochterunternehmen von Kuoni, hatte jedoch wohl unsere komplette Buchung vergessen, denn neben vielen anderen Pannen teilte uns unser Reiseleiter Paul erst am Flughafen von Nanyuki mit, wir hätten eine billigere Hotelkategorie gebucht, als der Rest unserer Reisegruppe, daher würden wir nicht in die Mara Serena Lodge fliegen, die ja ein Highlight unserer Reise sein sollte, sondern in irgendein Camp, welches wisse er nicht so genau. Ein Anruf bei der Agentur ergab dann, dass die Mara Serena Lodge ausgebucht war und man uns daher in Kichwa Tembo, das noch Kapazitäten frei hatte, untergebracht habe.

 

 

 

 

Camp und Zelte:

 

Der Blick auf die Anlage aus unserem Zelt

 


Die Anlage:

Das Camp liegt auf einer Anhöhe über dem Sabaringo River und hat einen traumhaften Blick über die Masai Mara. Die Zelte stehen am Rand eines Waldes, so dass sie einerseits vor der Sonne geschützt sind, andererseits aber kaum ein Baum die Aussicht versperrt.
Vom Parkplatz aus betritt man das Camp durch die großzügige und nostalgisch eingerichtete Rezeption, die auch einen hübschen kleinen Curio Shop beherbergt.
Danach steht man vor einer großen Wiese mit vereinzelten Bäumen, Büschen und Holzbänken, die direkt in die Grassavanne der Masai Mara übergeht. Wendet man sich nach links, so kommt man zu ein paar Zelten, nach rechts folgt das Restaurant, eine Terrasse mit Feuerstelle und die Bar und dann ebenfalls wieder Zelte. Läuft man geradeaus, so kommt man zu einem hübschen schattigen Pool mit Sonnenliegen und genialem Mara-Blick. Leider hatten wir nicht genug Zeit, diesen mal in Ruhe zu genießen

 

Pool am Morgen Pool mit Aussicht Blick vom Pool auf die Mara im Morgenlicht  

 

Die Zelte:

Da Camp hat ca. 40 nostalgisch eingerichtete 2-Personen-Zelte im Hemingway Stil, die - mit einigem Abstand voneinander - auf beiden Seiten der Hauptgebäude in einer Reihe am Waldrand liegen.
Die Zelte 1-20 liegen gleich links neben der Bar und haben eine traumhafte Aussicht auf die Masai Mara, vor den anderen Zelten stehen teilweise ein paar Bäume, die ein wenig die Sicht versperren.
Zusätzlich bietet das Camp noch 2 als Rondavels bezeichnete Bungalows an, die sich auch für die Belegung mit mehr als 2 Personen eignen, was z.B. für Familien praktisch ist.
Angeblich kann man bei der Reservierung übrigens sowohl die gewünschte Zeltnummer angeben, als auch zwischen Doppel- und Kingsize-Bett wählen.

 

Zelte 19 - 22 am Waldrand Unser Zelt Nr. 21 von der Seite und von vorne  

 

Im Zelt:

Im vorderen Bereich des Zeltes stehen der Schreibtisch und das/die Bett(en), dahinter der Schrank und ein paar Ablagemöglichkeiten. Das hübsche gemauertes Bad mit Dusche lässt sich mit einer Zeltplane abtrennen.
Die Einrichtung ist gemütlich und leicht nostalgisch, allerdings gibt es auch hier kein Moskito-Netz. Angeblich sind die Zelte jedoch quasi versiegelt, wenn man die Reißverschlüsse zu macht, wobei die Netzfenster als Moskitonetz fungieren. Zusätzlich wird jedes Zelt vom Service ausgesprüht, wenn die Betten für die Nacht aufgedeckt werden. Wir hatten jedenfalls weder Mücken noch sonstiges Ungeziefer im Zelt, was wir sehr angenehm fanden.

In kühlen Nächten legt einem der Zimmerservice auf Wunsch eine Wärmflasche ins Bett

Leider gibt es in den Zelten zwar elektrisches Licht, aber keine Steckdosen.
Akkus etc. kann man zwar an der Rezeption laden, da wir aber 3 Kameras und 1 Notebook dabei hatten, war der Manager des Camps dann jedoch so nett, uns eine eigene Steckdose ins Zelt zu legen.

 

Im Zelt Das Badezimmer Blick aus dem Bett  

 

Da das Camp in einem Wald liegt, gibt es sehr viele neugierige Grüne Meerkatzen. Es ist daher besonders wichtig, die Reißverschlüsse des Zeltes immer gut zu verschließen. In Kichwa Tembo haben diese dafür extra kleine Schnüre, die man verknoten kann.

 

 

 

 

Restaurant, Bar, Essen und Getränke:

 

Restaurant:

Das Camp hat ein gemütliches Restaurant, von dessen vorderen Tischen man eine tolle Aussicht auf die Masai Mara hat. Beim Frühstück konnten wir hier (in einiger Entfernung) sogar Büffel, Elefanten und Giraffen vorbeiziehen sehen. Da schmeckte das ohnehin schon phantastische Essen dann noch besser.
Auch wenn man bei der Ankunft noch keinen Tisch in der ersten Reihe bekommt, rutscht man automatisch nach, wenn einer frei wird.

 

Das Restaurant Obst zum Frühstück Stilvoll  

 

Bar:

Neben dem Restaurant liegt eine große aber gemütliche Bar, die neben dem Üblichen auch wirklich leckere Cocktails anbietet.
Direkt vor der Bar gibt es eine Terrasse mit einer Feuerstelle. Auch hier kann man abends gemütlich (bis auf die Mücken) sitzen und mit anderen Gästen unterhalten.

 

In der Bar Tolle Auswahl Kichwa Tembo Cocktails  

 

Essen und Getränke:

Alle Mahlzeiten gibt es als stilvoll angerichtetes Bufet, mittags gibt es eine Wok- und Nudel-Theke und abends kann man alternativ auch ein Menü oder einzelne Gänge aus dem Menü bestellen.
Die Küche wird vom Camp selbst als Pan-Afrikanisch bezeichnet, mit besonderem Augenmerk auf frische Zutaten und Bekömmlichkeit.
Wir fanden das Essen sehr abwechslungsreich und ganz hervorragend. In ganz Kenia hat es uns nirgendwo so gut geschmeckt wie hier.

Die Getränkeauswahl war groß, die Cocktails an der Bar waren lecker, das Tusker kühl und die Preise erträglich.

Besonders gut hat uns hier übrigens der Weckservice mit Mini-Frühstück gefallen. Beim Abendessen wird man gefragt, ob und wann man geweckt werden möchte. Vor 7 Uhr morgens bekommt man dann kurz nach dem Aufwecken wahlweise Tee oder Kaffee und Kekse auf der Veranda des Zeltes serviert. Man muss sich allerdings beeilen, da die grünen Meerkatzen den Zucker und die Kekse gerne klauen.

 

 

 

 

Sonstiges:

 

Gäste und Atmosphäre:

Die Atmosphäre im Camp war total entspannt und urgemütlich. Das mag allerdings auch daran gelegen haben, dass das Camp wegen der Nebensaison nur zur Hälfte belegt war.
Durch die nostalgische Einrichtung fühlten wir uns hier wirklich ein bisschen, wie in einem Hemingway Roman und wir sind uns ziemlich sicher, dass wir uns hier in Kichwa Tembo mit dem Safari-Virus infiziert haben ;-)

Die Gäste waren international, Safari-begeistert und wir kamen abends leicht mit ihnen ins Gespräch. Es macht wirklich Spaß, sich bei einem Cocktail am Feuer zu erzählen, was man tagsüber so alles erlebt hat.

 

Staff:

Das ganze Personal war äußerst freundlich, humorvoll, professionell, aufmerksam und hilfsbereit. Egal ob an der Rezeption, im Restaurant oder im Service.
Im Gegensatz zu den anderen Hotels, in denen wir in Kenia waren, schien uns das Personal hier recht selbstbewusst und irgendwie nicht so unterwürfig, d.h. man fragte uns bei der Ankunft, wie man unsere Vornamen ausspricht und dann wurden wir statt mit Massa, Bwana oder Mama einfach mit Mr. Tom und Mrs. Sabine angesprochen. Das machte das ganze irgendwie persönlicher.

Der Zimmerservice kam 2 mal täglich, war sehr gründlich und räumte auch auf.

Besonders gut fanden wir, dass der Manager sich jeden Abend bei jedem einzelnen Gast erkundigte, wie der Tag war, ob alles in Ordnung sei und ob er etwas für einen erledigen könne.
Das mag allerdings an auch daran gelegen haben, dass das Camp nicht voll war, denn wir haben mittlerweile gehört, dass der Service in der Hochsaison nicht so gut sein soll.

 

Wäscheservice:

In Kichwa Tembo wird ein 24h Service angeboten. Die Preise sind OK und es kam alles pünktlich, heil und gebügelt wieder zurück, sogar die Socken.

 

Massage:

Wird nicht angeboten

 

Internet:

Haben wir nirgends gesehen

 

Aktivitäten:

Das Camp bietet u.a. von Masai geführte Wanderungen zum Sabaringo River mit Pflanzenkunde sowie Vogel- und Tierbeobachtungen an, sowie die üblichen Ballonfahrten. Leider hatten wir für eine Wanderung zu wenig Zeit, das klang sehr interessant.
Weitere Aktivitäten sind auf den Internetseiten des Hotels beschrieben.

Gleich oberhalb des Camps liegt ein Massai Dorf, von dem das Gelände des Camps gepachtet wurde. Der Eintritt kostet 20USD pro Person, dafür bekommt man die übliche Show samt Tanz, Feuer machen und in der Hütte Milch und Blut aus der Kalebasse trinken (wir haben dankend verzichtet).
Danach kann man in einem eilig aufgebauten Markt hübsche Souvenirs kaufen oder einfach nur die Aussicht genießen.

Wie in den meisten anderen Lodges und Camps führen auch hier die Askaris aus dem Camp und ihre Verwandten aus dem Dorf am Abend manchmal Masai-Tänze vor. Wir hatten das Glück, bei einer dieser Vorführungen zusehen zu können, es war mit die Beste, die wir auf unserer ganzen Rundreise gesehen haben.

 

Game Drives:

Da wir einen eigenen Jeep und Fahrer hatten, haben wir keine Game Drives mit dem Hotel gemacht. Für die nächtlichen Ausfahrten außerhalb des Reservats waren wir bei nur 2 Tagen leider zu müde, das ist aber bestimmt interessant, wenn auch nicht ganz billig.
Die Jeeps des Camps sind übrigens an der Seite völlig offen, was uns persönlich nicht so gut gefallen hat. Die Fahrer sind angeblich besonders geschult und gegen Aufpreis kann man sich einen Jeep für sich alleine mieten.

 

Sicherheit:

Das Camp liegt zwar außerhalb des Reservats, jedoch in einem sehr tierreichen Gebiet. Daher ist es rundum durch einen Elektrozaun geschützt.
Auf dem Gelände leben ziemlich viele nicht so aufdringliche grüne Meerkatzen und eine große Warzenschwein-Familie. Es kann also durchaus passieren, dass man morgens vom Affen-Getrappel auf dem Zeltdach geweckt wird und dann auf dem Weg zum Kaffee auf der Veranda über ein schlafendes Warzenschwein stolpert.
Wer möchte, kann sich in der Dunkelheit von einem Askari zum Zelt begleiten lassen, es ist aber nicht vorgeschrieben und wir empfanden es auch nicht als nötig.

An der Rezeption gibt es einen Safe, Wertsachen werden in versiegelte A3-Umschläge gesteckt.

 

Zzzzzzz.... Warzenschwein-Yoga Massai Tanz  

 

 

Gut zu Wissen:

 

 

 

 

Unser Fazit:

 

Persönlicher Eindruck:

Kichwa Tembo war mit Abstand das schönste Camp auf unserer ganzen Reise. Eigentlich hatten wir ja die Mara Serena Lodge gebucht, aber viel schöner kann es da eigentlich auch nicht sein. Jedenfalls haben wir uns hier sehr wohl gefühlt und wären gerne länger geblieben.
Auch wenn es uns i.a. in Tansania besser gefallen hat, waren Kichwa Tembo und die Masai Mara ein echtes Highlight und wir können es nur wärmstens empfehlen.

Wer länger in der Mara bleibt, sollte vielleicht nach ein paar Tagen in ein anderes, zentraler gelegenes Camp umziehen, damit die Fahrten in den Süden und das Zentrum nicht so weit sind.

 

Würden wir dort noch mal hinfahren ?

Ja, jederzeit, liebend gerne und unbedingt länger als nur 2 Nächte. Um ehrlich zu sein: wir sind schon am Planen und Sparen :-)
Wir werden das nächste mal allerdings genügend Zeit einplanen, um neben all den tollen Game Drives auch ein paar Wanderungen zu machen und wenigstens 1 Nachmittag mal nur faul am Pool zu liegen und die Aussicht zu genießen !

 

Unsere Bewertung: von

( Nie wieder     Wenn es sein muss     Warum nicht     Gerne     Unbedingt)

 

 

 

 

Neuigkeiten und Feedback

 

Aus dem Safari Forum vom 5.2.2006:

"... Das Kichwa Tembo Camp an sich, also von der Lage und der Ausstattung her, fand ich auch sehr, sehr schön, und kann deiner Bewertung grundsätzlich auch zustimmen, allerdings war dort im September 2005 (das Camp war ausgebucht) eine ziemliche Hektik und Unruhe, auch beim Personal. Wir waren nur eine Nacht dort und mussten das Zelt am nächsten Morgen bis punkt 10.00 Uhr geräumt haben, obwohl wir dort noch bis nach dem Mittagessen (14.00 Uhr) blieben. Das fand ich schon ein wenig komisch, aber gut, solche "Räumungstermine" sind ja gang und gäbe. Der - in meinen Augen - Gipfel der Unverfrorenheit seitens des etwas snobistisch wirkenden Managements war aber, dass unsere Reisetaschen und Koffer deshalb ab kurz nach elf draußen neben dem Eingang beim Hauptgebäude in der prallen Sonne völlig ohne "Bewachung" standen. Wenn man denn sein Zelt schon räumen muss, obwohl man noch im Camp ist, hätten sie die Koffer wenigstens an einer unauffälligen und etwas sicheren Stelle deponieren können. In der Mara Serena Lodge (da waren wir die nächsten beiden Nächte) war es übrigens nicht anders. Eine unglaubliche Betriebsamkeit und Hektik haben uns auch den Aufenthalt dort etwas vermiest. Mein Fazit: Mara ja, Kichwa Tembo ja, aber beides erst wieder, wenn sich die Nachfrage und die Zahl der Besucher ein bißchen reduziert hat! ..."

 

Aus dem Kenia Forum vom 28.2.2006:

"... War November 2004 dort. Es stimmt alles wie beschrieben ..."

 

 

 

 

© Sabine Noack und Tom Hebel, Februar 2006