Hotel/Lodge/Camp Sweetwaters Zelt Camp

 

 

 

 

Allgemeine Informationen:

 

Ort und Lage:

Das Camp liegt mitten in der privaten Sweetwaters Game Reserve knapp 20 km nordwestlich von Nanyuki, zwischen dem Mount Kenya und den Aberdares.
Angeblich liegt es tatsächlich auf dem Äquator, aber der scheint in der Gegend ziemlich breit zu sein, wir haben ihn nämlich auf dem Weg nach Norden mehrmals überfahren.

Es eignet sich prima für einen Zwischenstopp mit ein bis zwei Übernachtungen, wenn man z.B. von Nairobi in Richtung Samburu, zum Mount Kenya oder in die Aberdares fährt.

 

Anfahrt:

Angeblich braucht man für die knapp 250 km auf zumeist bemerkenswert guten Strassen von Nairobi aus ca. 2,5 Stunden. Wir sind die direkte Route über Thika und Nano Moru gefahren und haben mit zwei Zwischenstopps fast 4 Stunden gebraucht.
Es besteht auch die Möglichkeit nach Nanyuki zu fliegen.

 

Geschichte:

Das Gebiet der Sweetwaters Game Reserve gehörte einst Lord Tom Delamere, dessen Ranch Ol Pejeta heute ein Luxus Hotel ist.
Später wurden das Land und die Ol Pejeta Ranch von dem saudi-arabischen Multimillionär Adnan Kashoggi gekauft und im Jahr 1989 in ein privates Schutzgebiet umgewandelt.
1970 wurde auf dem Gelände des Zelt-Camps das Wohnhaus des damaligen Ranch Managers errichtet, das heute als Hauptgebäude des Camps dient, in dem Rezeption, Bar und Restaurant untergebracht sind.

 

Betreiber und Homepage:

Serena Hotels, dort unter Sweetwaters Camp,
u.a. mit Angaben über Preise, Aktivitäten und einer Karte mit der genauen Lage des Camps.
Die Webseiten sind sehr informativ, aber es gibt sie leider nur auf Englisch.

 

Besucht am:

13. bis 14. November 2005, also mitten in der kleinen Regenzeit
Als wir ankamen war es relativ kühl und feucht und obwohl am zweiten Tag morgens die Sonne schien, hatten wir den Eindruck, dass man Sweetwaters besser in den trockeneren Monaten besuchen sollte. Dann kommen bestimmt auch mehr Tiere als bei uns ans Wasserloch.

 

Gebucht über:

DERtour, im Rahmen der sog. Ostafrika Highlights Rundreise durch Kenia und Tansania.

Safari-Veranstalter in Kenia war die Agentur Private Safaris, ein Tochterunternehmen von Kuoni, von dem wir sehr enttäuscht waren: Schlechter Service, schlechte teils defekte Jeeps, schlechte Fahrer, unzuverlässig und unfreundlich und außerdem hatten sie anscheinend unsere Buchung vergessen ...
aber das ist eine andere Geschichte und steht in unserem Reisebericht.

 

 

 

 

Camp und Zelte:

 

Panoramabild von Wasserloch und Zelten (links)

 


Die Anlage:

Das Camp liegt mitten in der Savanne. Das Grundstück ist großzügig und mit vielen Bäumen und blühenden Büschen bepflanzt.
Vom Parkplatz aus läuft man über eine Wiese, auf der (mal wieder) ein Äquator-Schild steht, zum Hauptgebäude, in dem sich die Rezeption, das Restaurant und eine Bar befinden. Davor steht eine offene Hütte mit gemütlichen Korbstühlen und Tischchen, in der man wartet, bis man einchecken kann.

Läuft man vom Hauptgebäude zu den Zelten, so kommt man an einem hübschen kleinen Pool mit Handtuchservice, Umkleidekabinen, Sonnenterasse, Bar und Blick auf das Wasserloch vorbei. Das Wasser wird nicht geheizt und war dank des kühlen und regnerischen Wetters entsprechend kühl, aber wir konnten uns vorstellen, dass man hier bei Sonnenschein ein paar schöne Stunden verbringen kann.

 

Auf dem Weg zur Rezeption Der Pool Blick auf das Wasserloch von der Veranda von Zelt 2  

 

Die ca. 30 sogenannten Luxus-Zelte des Camps sind in 2 Reihen gebaut, wobei die Zelte in der vorderen Reihe nur durch einen Graben mit Elektrozaun vom Reservat getrennt sind. Da man den Graben vom Zelt aus kaum sieht, hat man den Eindruck, mitten in der Savanne zu campen.

Die Zelte 1-6 liegen nicht nur nahe am Restaurant, sondern sie haben auch einen wunderschönen Blick auf ein nachts sogar beleuchtetes Wasserloch, an dem wir viele Zebras und Warzenschweine, sowie verschiedene Vögel sahen.
Von den Zelten 7-12 aus kann man das Wasserloch zwar noch sehen, man sitzt aber nicht mehr direkt davor.

Da der Graben hinter Zelt 12 eine Kurve macht, schaut man von den restlichen Zelte der vorderen Reihe (13-20) nur noch auf die Savanne, was zwar auch nett, aber lange nicht so interessant ist.
Der Fußweg zum Restaurant ist von diesen Zelten aus ziemlich lang, was man berücksichtigen sollte, wenn man schlecht zu Fuß ist oder eine schwere Fotoausrüstung tragen muss.

Die 10 Zelte in der zweiten Reihe stehen zwar alle auf einer Plattform, haben aber trotzdem keine so schöne Aussicht, da Bäume und die vordere Zeltreihe den Blick auf das Wasserloch verdecken.

 

Die Zelte in der zweiten Reihe mit Baum- und Zeltblick Die Zelte der ersten Reihe - vom Restaurant aus gesehen Die Zelte 1 bis 10 von Zelt 12 aus gesehen  

 

Die Zelte:

Die Zelte der vorderen Reihe stehen alle auf einem gekachelten Fliesenboden und haben über dem Zelt noch ein Gras-gedecktes Holzdach. Die hinteren Zelte stehen jeweils auf einer hölzernen Plattform.
Jedes Zelt hat eine eigene Veranda mit einem kleinen Tisch und 2 Stühlen. Hier kann man - auch nachts - wunderbar sitzen, den Blick genießen und der Wildnis lauschen. Wir wachten z.B. mitten in der Nacht von Huf-Getrappel auf und konnten im Mondlicht Hunderte von Zebras beobachten, die auf dem Weg zum Wasserloch direkt an unserem Zelt vorbeizogen.

Mit etwas Glück kann man von der Veranda aus sogar den Mount Kenya sehen. Hierzu steht man am besten sehr früh auf, denn dann ist die Luft noch klar. Wir hatten das Glück, ihn kurz nach Sonnenaufgang zu sehen, kurze Zeit später war die Luft dann schon wieder so diesig, dass er nur noch zu erahnen war, und gegen 8 Uhr morgens war er bereits wieder von Wolken verhüllt.

 

Zelte mit Holzdach und Veranda Unser Zelt Nr. 18 Der Mount Kenya, morgens um halb sieben  

 

Im Zelt:

Die Zelte in Sweetwaters sind modern, geräumig und hübsch aber praktisch eingerichtet. Im Gegensatz zu den nostalgischen Riesenzelten, wie es sie z.B. im Kirawira Camp gibt, ist die Atmosphäre zwar nicht so romantisch, dafür sind die Zelte in Sweetwaters aber absolut dicht.
In jedem Zelt steht ein Doppelbett oder 2 Einzelbetten, ein kleiner Schreibtisch und ein Schrank. Hinten im Zelt ist, durch eine herunter klappbare Plane getrennt, ein fest installiertes Badezimmer mit einer Dusche. Wenn man sich gut kennt, ist so ein offenes Bad kein Problem, aber wenn man sich das Zelt mit einem fremden Mitreisenden teilt, könnte ein nächtlicher Toilettenbesuch etwas peinlich werden ...
Wer duschen will, muss das Wasser einige Zeit lang laufen lassen, bis es wirklich warm ist.
Das Zelt hat elektrisches Licht und Badezimmer gibt es ein Wandregal mit einer Steckdose mit 24/7 Stromversorgung.

Die Zelte haben keine Moskitonetze, dank der kühlen Witterung gab es, als wir da waren, allerdings auch nur wenige Mücken. Die Zelt-Fenster haben engmaschige Netze und wenn man das Zelt z.B. vor dem Abendessen gut aussprüht und die Klappen und Reißverschlüsse zu macht, sollte man halbwegs gut geschützt sein.
An den Reißverschlüssen sind übrigens kleine Schnüre, die man verknoten sollte, um neugierige Affen draußen zu halten. Profis haben ihr eigenes Vorhängeschloss dabei, nur kommt dann auch der Zimmerservice nicht mehr ins Zelt.

In kühlen Nächten legt einem der Zimmerservice sogar Wärmflaschen ins Bett, was wir als sehr angenehm empfanden. Wenn man nicht damit rechnet, kann einem so ein warmes wabbeliges Ding im Bett aber auch einen ganz schönen Schreck einjagen, zumindest ging es zwei unserer Mitreisenden so, die wohl ganz entsetzt und mit einem lauten Schrei aus dem Bett gesprungen sind. (Den Schrei unseres Zelt-Nachbarn haben wir laut und deutlich gehört ;-)

 

Im Zelt Das Badezimmer Gute Nacht  

 

 

 

 

Restaurant, Bar, Essen und Getränke:

 

Restaurant:

Das Rhino-Restaurant liegt im Hauptgebäude des Camps. Es ist nicht besonders groß, eher rustikal eingerichtet und recht hübsch, aber irgendwie nicht sonderlich gemütlich. Wir haben uns dort wirklich nur zum Essen aufgehalten.
Von den Tischen am Fenster hat man übrigens einen schönen Blick auf das Camp und das Wasserloch. Man kann sich auch einen Tisch am Fenster reservieren lassen

 

Bars:

Gleich neben dem Restaurant liegt im Hauptgebäude die gemütliche Kashoggi Bar mit offenem Kamin. Sie ist angeblich von 10 bis 23 Uhr geöffnet.
Eine weitere Bar steht direkt vor dem Wasserloch auf einer Plattform. Hier kann man den Sundowner trinken und dabei den Tieren am Wasserloch zusehen.
Die dritte Bar ist am Pool, diese war aber als wir dort waren geschlossen. Vermutlich war es zu kalt.
Obwohl das Camp gut besucht war, war in beiden Bars abends nicht viel los und nach 22 Uhr gab es dort nichts mehr zu Trinken.

 

Essen und Getränke:

Das Essen war im großen und ganzen gut, auch wenn es in anderen Camps und Lodges teilweise noch besser war. Die Fleischgerichte waren doch recht Britisch (sprich Hammel mit Minzsoße, was nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgerichten gehört).
Die Getränkeauswahl und die Preise entsprachen dem Durchschnitt, ich hab sie nicht mehr genau im Kopf, aber weder das Tusker noch der Gin Tonic kamen uns überteuert vor.
Wenn man tagsüber Kaffee oder Tee möchte, muss man diesen in der Bar bestellen, eine Theke an der man sich rund um die Uhr bedienen kann, wie es sie in vielen anderen Camps gibt, haben wir hier nicht gesehen.
Ob die kleinen Wasserflaschen im Zelt täglich aufgefüllt wurden, wissen wir nicht, da wir ja nur 1 nacht dort waren.

Zum Frühstück gibt es ein großes Büffet mit Obst, Müsli und Corn Flakes, selbst gebackenem Brot, Käse, Schinken und diversen süßen Teilchen. Außerdem kann man sich Eier oder Omlett nach Wunsch zubereiten lassen.

Auch das Mittagessen wurde als Büffet mit einer großen Auswahl an Nudeln, Fleisch, Fisch, Gemüse und Curries angeboten, dazu gibt es Salate, Obst, diverse Desserts und eine nette Auswahl von kenianischem Käse.

Nachmittags ist Tea Time in der Kashoggi Bar. Diese haben wir wegen unseres Game Drives allerdings verpasst.

Abends wird ein 5-Gänge Menü am Tisch serviert. Hierbei kann man zwischen jeweils 2 Suppen, Vorspeisen und Hauptgerichten wählen, Salat, Desserts und Käse holt man sich wieder vom Büffet.
Brot und Butter wurden zum Bedauern unseres französischen Mitreisenden immer schon nach der Vorspeise abgeräumt. Auch ich hätte zum Käse gerne etwas Brot und Butter gegessen, das war aber leider nicht mehr zu bekommen.

Obwohl ich auf Reisen nur ganz selten Probleme mit dem Essen habe, sind mir die Spiegeleier, die ich hier zum Frühstück hatte, leider gar nicht gut bekommen. Ich hätte sie wohl besser nicht Sunny Side Up bestellen sollen.

 

Die Obst-Seite des Fruehstuecksbueffets Der Eiermann Unser Tisch am Fenster  

 

 

 

 

Sonstiges:

 

Gäste und Atmosphäre:

Das Camp war, als wir dort waren, zu mehr als 3/4 belegt. Die meisten anderen Gäste kamen aus England, Kanada und den USA.
Die Atmosphäre war sehr sehr ruhig und teilweise fast etwas steif, d.h. nicht wirklich gemütlich. Wenn man mit Freunden statt mit einer einem bis dahin noch recht fremden Reisegruppe dort ist, sieht das sicher anders aus.
Wir kamen zwar in Jeans zum Dinner, die anderen Gäste hatten sich aber teilweise ziemlich rausgeputzt.

 

Staff:

Das Personal war freundlich aber schweigsam und zurückhaltend.
Der Zimmerservice kommt 2 mal täglich, das Zelt war blitzsauber.

Der Service im Restaurant war im Großen und Ganzen OK, ist aber steigerungsfähig.
Wenn ich Brot nachbestelle, von dem gerade eben noch Unmengen da waren, habe ich wenig Verständnis für die Antwort: Sorry, das Brot ist schon abgeräumt. Andererseits hatte am Nachbartisch jemand Geburtstag und bekam eine Riesentorte, von der allen Gästen ein Stück serviert wurde, was wir sehr aufmerksam fanden.

 

Wäscheservice:

Wird wie in allen Serena Hotels angeboten, wir haben ihn aber nicht ausprobiert

 

Massage:

Wird nicht angeboten

 

Internet:

Haben wir nirgends gesehen

 

Aktivitäten:

Das Camp bietet Ausflüge zu den Schimpansen und Morani dem Nashorn, Bootsfahrten auf dem Ewaso Nyiro, Reitpferde, Kamelsafaris sowie geführte Wanderungen an.
Für die Game Drives mit Rangern aus dem Reservat stehen mehrere Jeeps mit 7 Sitzen zur Verfügung, als besondere Attraktion werden auch Nachtfahrten gemacht. Da wir ja unseren eigenen Jeep mit Fahrer hatten, haben wir das Angebot des Camps nicht genutzt, was im Nachhinein ein Fehler war.
Außerdem kann man gegen Aufpreis ein Busch-Frühstück, Mittag- oder Abendessen vereinbaren. (Hätten wir gerne gemacht, nur hatten wir dafür leider keine Zeit).

 

Sicherheit:

Das Camp liegt mitten im Reservat und ist durch einen Graben und einen Elektrozaun geschützt.
Es gibt ein paar Nachtwachen, man wird aber nicht zum Zelt begleitet und das ist auch nicht nötig.

An der Rezeption gibt es einen Safe für Wertsachen, wir hatten unsere in einer angeketteten und abgesperrten Tasche im Schrank eingeschlossen.

 

Gut zu Wissen:

 

 

 

 

Unser Fazit:

 

Persönlicher Eindruck:

Der Abstecher nach Sweetwaters hat sich für Tom und mich durchaus gelohnt und ich werde mich immer gerne daran erinnern. Hier haben wir unsere erste Nacht in einem Safari-Zelt verbracht und unsere aller ersten Zebras, Giraffen, Impalas und Wasserböcke in freier Natur gesehen.
Besonders beeindruckt hat uns das Schwarzmaul-Nashorn Morani - wann kann man schon mal ein Nashorn hinter dem Ohr kraulen - und auch das Schimpansen-Refugium mit seinem Informationszentrum war sehr interessant.

Da wir mitten in der kleinen Regenzeit mit teils heftigen Schauern unterwegs waren und ein undichtes Jeepdach hatten, war es teilweise etwas ungemütlich und kühl.
Außerdem litt unsere Stimmung etwas unter dem Ärger mit unserem Safari-Veranstalter. Auch der Teamgeist war noch nicht zu spüren, da wir unsere Mitreisenden ja gerade erst kennengelernt hatten und uns erst mal nur wunderten, weshalb diese denn in den tollen Zelten am Wasserloch untergebracht waren und einen Fenstertisch bekommen hatten, an dem für uns zuerst kein Platz vorgesehen war. Daran war jedoch nicht das Sweetwaters-Camp schuld, sondern unser Safari-Veranstalter Private Safaris, der hier wie auch für den gesamten weiteren Teil unserer Rundreise in Kenia unsere Reservierungen vergessen hatte.

 

Würden wir dort noch mal hinfahren ?

Ja, aber nur für einen Zwischenstopp auf dem Weg in den Norden oder die Aberdares. Statt einer würden wir dann allerdings zwei bis drei Nächte bleiben, um ein paar der vom Camp angebotenen Aktivitäten, wie eine Vogel-Beobachtungstour und einen nächtlichen Game Drive zu machen.
Nur für einen Besuch von Sweetwaters wäre uns der Weg von Nairobi aus vermutlich zu weit.

 

Unsere Bewertung: + von

( Nie wieder     Wenn es sein muss     Warum nicht     Gerne     Unbedingt)

 

 

 

 

Neuigkeiten und Feedback:

 

15.8.2006

"Bisher nichts Neues, aber wir machen im Oktober auf dem vom Samburu nach Lake Nakuru hier wieder Zwischenstation und werden die Beschreibung dann aktualisieren."

 

 

 

 

© Sabine Noack und Tom Hebel, Februar 2006